Lullubi

Die Lullubi oder Lullabäer waren ein Volk, das in der Antike in den Bergregionen östlich von Mesopotamien lebte, hauptsächlich im Bereich des heutigen westlichen Iran. Diese Region ist bekannt für das Zagrosgebirge, das häufig als Heimat verschiedener antiker Gruppen erwähnt wird, darunter die Lullubi.

 

Historische Bedeutung: Die Lullubi sind vor allem aus den Inschriften mesopotamischer Herrscher bekannt, insbesondere aus dem Reich von Akkad und später aus dem Reich der dritten Dynastie von Ur. Sie erscheinen in diesen Aufzeichnungen oft als Nachbarn und gelegentliche Gegner der mesopotamischen Stadtstaaten.

 

Interaktionen mit Mesopotamien: Die Lullubi hatten mehrere Auseinandersetzungen mit mesopotamischen Reichen. Zum Beispiel zog der akkadische Herrscher Naram-Sin in den berühmten „Siegesstele von Naram-Sin“ gegen sie in den Krieg und stellte seinen Sieg über sie dar. Diese Stele zeigt Naram-Sin, wie er triumphierend über die besiegten Lullubi steigt, was seine göttliche Königsherrschaft und den militärischen Erfolg symbolisiert.

 

Kultur und Gesellschaft: Über die spezifische Kultur, Sprache oder soziale Organisation der Lullubi ist wenig bekannt, da ihre eigene schriftliche Überlieferung, falls vorhanden, nicht erhalten ist. Ihre Darstellung in mesopotamischen Quellen lässt sie oft als typische „Bergvölker“ erscheinen, die von den städtischen, schriftkundigen Zivilisationen Mesopotamiens als relativ primitiv angesehen wurden.

 

Archäologische Entdeckungen: Archäologische Untersuchungen in der Region könnten helfen, mehr über die Lullubi zu erfahren, aber viele Aspekte ihrer Geschichte und Kultur bleiben spekulativ oder werden nur durch die Aufzeichnungen ihrer Nachbarn beleuchtet.

Insgesamt sind die Lullubi ein Beispiel für die vielen Gruppen, die die politische und kulturelle Landschaft des alten Nahen Ostens geprägt haben, obwohl ihre direkten Beiträge zur Geschichte weniger dokumentiert sind als die der größeren Reiche wie Akkad oder Sumer.

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