Das Nomen

Nomen (Kurdisch: Nav) sind die Bennungen für Lebewesen (Personen, Tiere, Pflanzen), für Sachen und abstrakte Begriffe.

Şilî (das Regen), Hesp (das Pferd), Mal (das Haus), Beran (der Widder), Rovî (der Fuchs), Kuçik (der Hund), Mişk (die Maus)

Evîn (Liebe), Xewn (Traum), Çîyayê Araratê (Berg Ararat).

Man kann Nomen in zwei Kategorien einteilen. Konkrete Begriffe und die Abstrakte Begriffe.

 

Konkrete Begriffe

Mit den konkreten Begriffen (Konkreta) werden folgende Bereiche bezeichnet:

Lebewesen

Mîrov Mensch

Giha Pflanze

Masî Fisch

Heywan Tiere

Bakterî Bakterien

Teyrûtur Vögel

 

Dinge, die man mit den Sinnesorganen wahrnimmt:

Mal Haus

Tas Schüssel

Derî Tür

Kevir Stein

Çîya Berg

Nan Brot

 

Art- und Klassenbezeichnungen 

Mîrov Mensch

Masî Fisch

Mêş Fliege

Behr Meer

Sterk Stern

 

Einzelne Glieder einer Gattung:

Aleman Deutsche

Hilo Adler

Gwil Rose

Kurd Kurde

Ararat Berg Ararat

Firat Euphrat

 

Eigennamen:

Erika Frauenname

Hans Männername

Dilan Frauenname

Sido Männername

Pişê Katzenname

Gwiro Hundename

 

Abstrakte Begriffe

Mit den abstrakten Begriffen (Abstrakta) werden folgende Bereiche bezeichnet:

 

Nichtgegenständliche Dinge

Fîlozofî Philosophie

Çand Kultur

Dirok Geschichte

Evîn Liebe

Hes (hîs) Gefühle

Xemgînî Traurigkeit

 

Gedachte Dinge:

Aşîtî Friede

Xewn Traum

Zanistî Wissen

Bêbextî Verrat

Mîrovatî Menschlichkeit

Azadî Freiheit

 

Neben selbständige Namen gibt es im Kurdisch auch noch das substantivierte und zusammengesetzte Namen.

Substantivierte Nomen

Im Kurdischen wird das Infinitiv des Verbes als Substantiv gebraucht. Das Verb ändert seine Form nicht. Es wird im Satz als Substantiv behandelt. Das grammatische Geschlecht ist immer feminin (mit Endung „a“).

  • Hatin (kommen), → das Kommen). Hatina min (mein Kommen).
  • Gotin (sagen), → das Sagen). Gotina min (mein Sagen).

Einigen Verben (meist einsilbige Verben) bilden das Gerundium (substantiviertes Verb) mit der Endung „-yîn“, somit können sie auch substantiviert werden.

  • Bûn (sein) → bûyîn (Das Sein).
  • Dan (geben) → dayîn (das Geben).
  • Çûn (gehen) → çûyîn (das Gehen).
  • Man (bleiben) → mayîn (das Bleiben).

Ausnahme: Jîn (leben) → Jîyan (das Leben), „jîn“ nimmt die Endung „-yan“ an. Es wird auch oft als „Jîyîn“ gebraucht.

  • Jîyana min (mein Leben).
  • Jîyîna min (Die Art, wie ich lebe).

Zusammengesetzte Nomen

Durch Anhängen von Präfixen und Suffixen entstehen viele neue Nomen. Das neue Nomen ist trennbar und nimmt das grammatische Geschlecht des verwendeten Nomens. Beim Nomen + Nomen Kombination bekommt das neue Nomen das Geschlecht von Nomen, welches als Letztes kommt, z. B.:

  • Ser+kar → serkar (kar bestimmt das grammatische Geschlecht). Die Endung ist „-ê“ (maskulin).
  • Xali+dank → xalîdank (Aschenbecher) → dank bestimmt das Geschlecht. Die Endung ist „-a“ (feminin)

Die Suffixe „van“ und „dar“ bilden meistens Nomen für die Berufsbezeichnungen.

  • Aş + van = aşvan (Mühler)
  • Ser + dar = serdar (Leiter, Führer)
  • Xwende + van =xwendevan (Schüler / Student)
  • Deyn + dar = der/die Schuldner/in
  • Derge + van = dergevan (Wache / Türsteher).
  • Berx + van = berxvan (der Hirte für Lämmer).

Zusammengesetzte Namen.

Präfixe (Vorsilben) + Nomen

  • Bê + mal → bêmal (Obdachlose)
  • Ber + bûk → berbûk (Brautaufseherin)
  • Ser + Kar → serkar (Vorarbeiter)

Nomen + Suffixe (Nachsilben)

  • Zar + ok → zarok (kleines Kind)
  • Ba + ger → bager (Wirbel)
  • Guh + dar → guhdar (Zuhörer)

Nomen + Nomen

  • Ser + kar→ serkar (Vorarbeiter)
  • Cot + kar → cotkar (Landwirt)
  • Xalî + dank → xalîdank (Aschenbecher)

Adverb + Nomen

  • Ber + çav(k) → berçavk (Brille)
  • Ber + bang → berbang (Dämmerung)
  • Ser + şêmîk (şêmuk) → serşêmîk (Oberhalb der Tür)

Proposition + Nomen

  • Bê + ar → bêar (schamlos, unzivilisiert)
  • Bê + welat → bêwelat (heimatlos)
  • Bê + hiş → bêhiş (dumm)
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